Pflanzliche Alternativen zu Kuhmilch sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Mittlerweile kann man in jedem deutschen Supermarkt eine Vielzahl solcher Produkte finden. Pflanzenmilch gibt es aus Soja, Reis, Hanf, Erbsen und Hafer, aber auch Milchalternativen aus Nüssen stehen zum Verkauf.
Laut der Albert-Schweitzer-Stiftung ist die schlechte Umweltwirkung der Produktion von Kuhmilch ein Hauptgrund, warum immer mehr Menschen auf pflanzliche Alternativen umsteigen. Die meisten Pflanzenmilchprodukte, vor allem auf der Basis von Hafer und Soja, haben im Gegensatz zu Kuhmilchprodukten einen geringeren Wasserverbrauch, Landverbrauch, Energieverbrauch und Kohlenstoffdioxidausstoß. Vergleicht man alle Milchalternativen, so fällt auf, dass Hafermilch die klimafreundlichste ist. Hafer könnte auch in unserer Region angebaut werden. Der nächste uns bekannte Betrieb, der Nackthafer anbaut und vermarktet, ist der Hof von Moritz Schäfer in Schwalmtal; Verkaufsstellen gibt es auch in Marburg, Gießen und Umgebung. Allerdings müssen die Körner noch selbst mit einem Flocker zu Haferflocken weiterverarbeitet werden. Mandel- und Reismilch sind in keinem Fall regionale Produkte. Zusätzlich kommen sie beim Thema Wasserverbrauch durchschnittlich schlechter weg als Kuhmilch, sind aber in allen anderen Bereichen ebenfalls dieser voraus.
Milchalternativen kann man nicht nur käuflich erwerben, man kann sie auch selbst herstellen. Und das haben wir bei unserer gemeinsamen Mitmachaktion am 26.06.2023 in der Küche der FBS in Marburg mit zwei verschieden Gruppen ausprobiert. Wir haben Hafermilch, Mandelmilch und Haselnussmilch selbst gemacht. Die eigene Herstellung ist sehr einfach und erfordert nur wenige Geräte und Zutaten. Man braucht nur einen Mixer, ein Nussmilchtuch, sowie Wasser, eine Prise Salz und eine bestimmte Menge der Grundzutat, aus welcher die Milchalternative hergestellt werden soll. Bei der Zubereitung werden alle Zutaten gemixt, bis eine homogene Masse entsteht, welche anschließend mithilfe des Nussmilchtuches gefiltert wird. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, kann die Flüssigkeit in Flaschen abgefüllt werden. Die selbsthergestellten Milchalternativen sind ca. 4 Tage im Kühlschrank haltbar und können sowohl pur zum Trinken, im Kaffee oder im Müsli als auch zum Kochen und Backen verwendet werden. Die Teilnehmer:innen unserer Mitmachaktion hatten sehr unterschiedliche geschmackliche Präferenzen, aber insgesamt wurde die Haselnussmilch im Verlauf des Abends am öftesten positiv hervorgehoben. Weil alle großen Hunger zu unserer Mitmachaktion mitgebracht hatten, haben wir nicht nur pflanzliche Milchalternativen, sondern auch Nudeln mit einer veganen „Käsesoße“ und veganen „Parmesan“ zubereitet und anschließend gemeinsam gegessen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.
